3. Kohlfahrt der Schulten Kämper am 05. November 2005
Bericht von Henning Mertes
Fotos von Andreas Eilers und Stefan Brückner
Königin Elke I. und Ihr Gemahl, Thomas der Liebliche, hatten sich die Ehre gegeben und zur 3. Kohlfahrt am Schulten Kamp geladen. Bei bestem Wetter trafen sich jung und alt in der Einfahrt zur königlichen Remise. Viele Fragen stellten sich vor dem Spiel: wer würde gewinnen, würde das Turnier diesmal ohne Glockengeläut abgehen und: wessen Serie würde reissen? Bisher nämlich standen Andreas Rumpf, Lesley Nogaj und Stefan Brückner immer auf der Verliererseite und Henning Mertes war bisher immer im Gewinner-Team.
Team Pinkel
Team Kohl
Nach der Auslosung, die schon allein von der Aufteilung her auf den späteren Sieger schließen lies, zogen alle pünktlich um 14:00 Uhr los, natürlich nicht, ohne vorher schon ein, zwei Bierchen und einige Schnäpse zu sich genommen zu haben. Am Startpunkt angekommen mussten wir dann feststellen, dass Kreide fehlte. Also wurde Barbara angerufen, die dann trotz schwerer Erkältung angeradelt kam, um den Sportlern die dringend benötigten Utensilien zu bringen. Während der Wartezeit wurde natürlich erst einmal etwas getrunken. (Petra und Elke mussten diesmal (fast) abstinent bleiben, weil sie sich abends in der Kirche vorstellen mussten…). Nach wenigen Minuten und weiteren Schäpsen konnte es endlich losgehen.
Und das erste Schött lies nicht lange auf sich warten, nach wenigen Metern hatte Kohl die Nase mit 1:0 vorn. Unter großem Jubel wurde auf das erste Schött im Herbst 2005 angestoßen. Der Alhohol hatte wohl enthemmende Wirkung auf das Team Pinkel, das seinerseits einen gewaltigen Wurf durch Thomas hinlegte, den das Team Kohl nicht ausgleichen konnte und somit stand es 1:1, das natürlich entsprechend gefeiert wurde. Wer aber erwartete, dass es diesmal wieder ein spannendes und ausgeglichenes Spiel werden würde, wie im Frühjahr, der hatte sich getäuscht. Ein Wurf von Kohl-Spieler Henning, der schätzungsweise 500 m weit war (Henning trank schon auf das Schött, während die Kugel noch rollte), führte unweigerlich zum viel umjubelten und gut mit Schnaps begossenen 2:1.
Eine lange Zeit, eigentlich zu lange, war das Spiel ausgeglichen, so dass sogar mehrer Not-Schnäpse getrunken werden mussten. Die Zeit nutzen manche, um in sich in einer kleinen Pinkelpause zu erleichtern, wie man auf dem Bild am Beispiel eines Mitglieds von Team Kohl sehen kann. Allen Bemühungen von Team Pinkel zum Trotz und dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte das Team Kohl dann aber nach einiger Zeit auf 3:1 erhöhen. Danach ging es Schlag auf Schlag: dem 4:1 für Kohl folgte der Anschluss auf 4:2.
Kurz nach der Wende mussten sich Petra und Elke verabschieden. Sie wollten sich auf einen Sitz im Kirchenvorstand bewerben. Also fehlten beiden Mannschaften ab diesem Zeitpunkt ihre beiden Leistungsträger.
Zum Eklat kam es kurz nach dem Verschwinden von Elke und Petra: Auf dem Hinweg hatte Eva erfolgreich versucht, Henning in seiner Konzentrationsphase abzulenken (Henning warf nur ca. 15 Meter weit). Das konnte er natürlich nicht verkraften und vor allem nicht vergessen. Also wurde nun Eva von ihm in fast allen ihren Würfen gestört, was sie schliesslich dazu brachte, Henning zu drohen: „Ich schiesse Dir die E*** ab!“. Gott sei Dank konnte Henning noch zur Seite springen, so dass nichts passierte, außer dass Eva einen neuen Minusrekord aufstellte (ca. 2m). Das hatte sie nun davon: Ihre Mannschafft musste unter den persönlichen Rachegelüsten leiden und schwupps, stand es 5:2 für Kohl. Zum Glück hatte das Königspaar für genügend Alkoholvorräte gesorgt, so dass auch diesmal wieder gefeiert und getrunken werden konnte.
Den Schlusspunkt setzte wieder das Team Kohl, das schliesslich seinen Vorsprung gegen die frustrierten Pinkler noch auf 6:2 ausbaute. Damit waren schon mal zwei der drei anfangs gestellten Fragen beantwortet: Team Kohl hatte gewonnen, die Serie von Andreas Rumpf und Lesley Nogaj hielt. Sie haben weiterhin noch nie gewonnen.
Als die Dunkelheit einbrach, musste das Spiel abgebrochen werden und trotz der Niederlage (die ja eigentlich schon mit der Auslosung feststand) und wegen des Erfolgs gingen Pinkel und Kohl fröhlich zurück zum Schulten Kamp. In der königlichen remise sollte nach den sportlichen Aktivitäten der gemütliche Teil des Abends folgen: das traditionelle Kohl-Essen und die Auslosung der neuen Königin.
Wie immer war das Essen reichhaltig und lecker. Alle waren froh, endlich etwas festes zwischen die Zähne zu bekommen. Langsam aber sicher näherte man sich dem Höhepunkt des Abends, der Auslosung der neuen Königin. Als Anwärterinnen waren folgende Damen erschienen:
Zu diesem Zwecke der Auslosung hatte die noch amtierende Königin, Elke, Muffins gebacken. In einem der Muffins war ein kleiner Lorbeer-Kranz eingebacken. Jede der Anwärterinnen zog einen Muffin und diejenige, die den Lorbeer-Kranz hatte, sollte unsere neue Königin werden. Die Spannung stieg. Die Damen setzten sich an einen Tisch und jede nahm einen Muffin vom Tablett. Langsam und vorsichtig bissen sie in das köstliche Gebäck. Die Untertanen standen teils mit offenen Mündern dabei, andere hatte gerade Bierflaschen angesetzt, als um 19:51 Petra Brückner einen spitzen Schrei ausstieß: Sie hatte den Lorbeer-Kranz gefunden! Somit übergaben Königin Elke I und Ihr Gemahl Thomas der Liebliche das Amt an Königin Petra I. und ihren Gemahl Stefan der Standhafte. Wir gratulieren dem neuen Konigspaar und wünschen ihm eine glückliche Hand während der Regentschaft!
Nach der Krönung wurde weiter ausgelassen bis zum frühen Morgen gefeiert. So manches Bier und mancher Schnaps floss in die durstigen Kehlen der Schulten Kämper, die sich schon jetzt auf die neue Kohlfahrt im Frühjahr 2006 freuen.
Und zu guter letzt soll auch noch die dritte Frage beantwortet werden: Es gab diesmal kein Glockengeläut!